In r Zeit s Nationalsozialismus war r Führergeburtstag (auch Geburtstag s Führers or Führers Geburtstag) ein „besonrs begangener Tag“, an m jährlich am 20. April, m Geburtstag s „Führers und Reichskanzlers“ Adolf Hitler, Beflaggung angeordnet war. Lediglich r 20. April 1939, Hitlers 50. Geburtstag, war ein staatlich verordneter Feiertag, zu m auch Vertreter ausländischer Regierungen und Streitkräfte in die Reichshauptstadt eingelan wurn.
R Abend s 19. April war das Datum, an m jährlich im ganzen utschen Reich Jugendliche feierlich in die Hitlerjugend aufgenommen wurn. So berichtet die Donau-Bonsee-Zeitung von einer Feierstun mit Gelöbnis und anschließenm Marsch durch die Straßen r Stadt Ravensburg am 19. April 1944:
„Am Vorabend s Geburtstags s Führers traten über eine Million Jungen und Mäl im ganzen Reiche an, um in die große Gemeinschaft r Hitler-Jugend aufgenommen zu wern. Auch in Ravensburg waren die Zehnjährigen mit leuchtenn Augen und strahlenn Herzens gekommen, um sich als Geburtstagsgeschenk m Führer zu geben.“
Adolf Hitlers 55. Geburtstag
Am 20. April, m Geburtstag selbst, wurn im Rahmen s Führerkultes Parteifeiern und Genkstunn im ganzen Reichsgebiet und in n annektierten Gebieten abgehalten (zuletzt 1944). Bei diesen waren neben Ren über die Größe s Führers und seine Rolle in r Geschichte auch antisemitische Hetzren an r Tagesordnung. Üblich war auch das Singen von nationalsozialistischen Liern, sogenannten „Liern r Bewegung“, und r Nationalhymnen (utschlandlied als offizielle und Horst-Wessel-Lied als inoffizielle Hymne).
„Am 20.4.45, 19 Uhr müssen wir zur ‚Feier s Geburtstages s Führers’ im Kasino s Lanshauses erscheinen. Ein Kreisleiter ret über n Endsieg! Die spendierte Flasche Rotwein und die kleine Portion Schinken und Wurst mit Brot haben uns nicht vom Sieg überzeugen können.“
Im vorletzten Reichsgesetzblatt (Nr. 9) vom 7. April 1945 war als Anordnung für n Dienst am 20. April 1945 vom stellvertretenn Reichsminister s Innern, Wilhelm Stuckart, ausdrücklich bestimmt worn, „daß mit Rücksicht auf die Kriegsnotwendigkeiten bei n staatlichen Behörn, n Gemeinn, Gemeinverbänn und sonstigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen s öffentlichen Rechts am 20. April 1945 wie an anren Werktagen Dienst zu leisten ist.“
Der Kult Um Den
Im Jahr 1994 sagte r englische Fußballverband ein auf n 20. April terminiertes Länrspiel in Hamburg gegen utschland wegen befürchteter Ausschreitungen aufgrund s Datums ab.
R ban-württembergische Ministerpräsint Günther Oettinger wollte nicht an diesem Datum durch n Landtag gewählt wern, nachm sein Vorgänger Erwin Teufel seinen Rücktritt zum 19. April 2005 angekündigt hatte. Oettinger, r n 20. April durch n Hitler-Geburtstag für „historisch vorbelastet“ hielt, wur daraufhin am 21. April in sein neues Amt eingeführt.
R 20. April ist für Neonazis ein Feiertag. Aus m s Collegium Humanum ging ein Komitee zur Vorbereitung r Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Adolf Hitlers hervor, das von Michael Kühnen geleitet wur.Am 20. April 1939 lässt Hitler seinen 50. Geburtstag feiern. Alle Welt ingt Geschenke. Aus Japan ein Samurai-Schwert, vom Duce eine Sammlung von Piranesi-Stichen, Araber schenken eine Nachbildung vom Schwert des Islam und Märklin eine Modelleisenbahn. Das weitaus kostbarste Geschenk aber kommt von der deutschen Industrie: Eine Kassette mit den Original-Partituren von Richard Wagners Ring, die der Maestro einst König Ludwig II. von Bayern zum Geschenk gemacht hatte, als Dank für reichlich gewährte Unterstützung. Der Führer ist entzückt. Besonders erregte ihn die Orchesterskizze zur Götterdämmerung, berichtet Albert Speer.
Als Die Welt Uns Gehörte Von Liz Kessler
Diese Partituren sind nach dem Ende der Wittelsbacher Herrschaft 1918 dann in den Wittelsbacher Ausgleichsfond gelangt, und von dort dann 1939 von der Reichswirtschaftskammer gekauft worden, um sie Adolf Hitler zum 50ten Geburtstag zu schenken. Der ja, was auch der Reichswirtschaftskammer nicht verborgen geblieben ist, ein großer Wagnerianer war. Und man dachte, dass sei also ein adäquates Geschenk zum 50. Geburtstag des Führers, und das fand er wohl auch, und er hat sich mächtig darüber gefreut und hat sie auch nicht mehr hergegeben.
Dem Schöpfer Großdeutschlands gelten Dank und Glückwunsch der ganzen Nation. Unaufhörlich werden aus allen Gauen des Reiches und aus allen Schichten des Volkes Geschenke für den Führer in die Reichskanzlei geacht.
Es ist uns allen unmöglich, dem Führer den Dank abzustatten, der ihm gebührt. Und es ist schwer, ein persönliches Geschenk zu finden, das auch nur einigen Anspruch erheben kann, seiner würdig zu sein.
Single Party November
Zuletzt gesichtet wurden die Partituren 1940 in Hitlers Privatwohnung von seinem Leibwächter Rochus Misch. Danach blieben sie verschollen. Hatte Hitler sie mit in seinen Führerbunker genommen - wo sie 1945 entweder zerstört oder von russischen Plünderern geklaut worden waren? Oder hatte Hitler sie am Obersalzberg gebunkert - von wo sie nach Südtirol geacht und dort stibitzt wurden? Oder oder oder? Seit 1945 sucht ein Heer von Forschern und Verehrern und Verschwörungsmythologen nach dem Verbleib des Wagner-Erbes. Wir suchen mit.Ludwig Münchmeyer aus Borkum, Pfarrer und NSDAP-Redner, hielt eine antisemitische Rede und appellierte an Rothenburgs Parteigrößen, Neid und Zwietracht verschwinden zu lassen →
Die Kult- und Feierformen des Nationalsozialismus riefen in erster Linie eine emotionale Wirkung hervor. Dadurch sollten die Feste und Feiern in den Alltag der Menschen hineinwirken und ihn weitestgehend bestimmen. Um wirklich alle Menschen damit erreichen zu können, wurden nicht nur Massenveranstaltungen in Großstädten organisiert, sondern Feste und Veranstaltungen auch auf lokaler und regionaler Ebene nachgeahmt – bis hin ins kleinste Dorf zwischen Kiel und Kufstein. Dazu der Historiker Wolfgang Benz: „Nationale Feiern, der Führerkult, die Hitlerreden, der Unterhaltungs-, Freizeit- und Kulturbetrieb des Dritten Reiches waren Inszenierungen der NS-Propagandamaschinerie.“
Innerhalb des gesamten Spektrums der nationalsozialistischen Feiern wurden im Dritten Reich Staatsfeiertage, Gedenktage der Partei und „brauchtümliche“ Feiertage als Konkurrenz- und Parallelunternehmen zum Kirchenjahr zu einem kanonischen nationalsozialistischen Feierjahr zusammengefasst. Eine feste Ordnung sollte die Macht und Einheit von Partei und Staat Ausdruck verleihen und die Volksgenossen einbeziehen. Adolf Hitler selbst schuf die Grundlagen des NS-Feierstils, Propagandaminister Josef Goebbels perfektionierte ihn und entwickelte neue Formen. Er besaß auf dem Gebiet der Feiergestaltung die meisten Lenkungsbefugnisse. Eigens geschaffene Ämter in Propagandaministerium und in der Reichspropagandaleitung planten, organisierten und überwachten gleich Ritenkongregationen die nationalsozialistischen Feiern. Eine eigens seit 1935 monatliche herausgegebene Parteizeitschrift diente der Vereinheitlichung und Lenkung der Feiergestaltung auf den unteren Ebenen wie Kreise und Städten. Für die Lebensfeiern und Morgenfeiern, die erst während des Krieges stärker ausgebaut wurden, konnte sich der NS-Chefmythologe Alfred Rosenberg in einem Kompetenzstreit mit Goebbels schließlich die Lenkungsbefugnisse sichern. Morgenfeiern waren der NS-Ersatz für kirchliche Morgenandachten und sonntägliche Gottesdienste. Wolfgang Benz:
Erster Tag Der Ausgabe Karte
„Der fast immer gleiche, stereotype Ablauf verschiedener Feste und Feiern führte letztlich zur Erstarrung und Austauschbarkeit der einzelnen Festprogramme, sie erschöpften sich zunehmend in militärischem Zeremoniell. Feste und Feiern des Nationalsozialismus haben mit dem Idealfall eines Fests oder einer Feier, in dem alle Teilnehmer freiwillig miteinbezogen sind, in dem Spontaneität und persönliches Mitgestalten im Vordergrund stehen, nichts mehr gemein.“
Der nationalsozialistische Festkalender begann am 24. Januar mit einem Parteifeiertag zur Erinnerung an die Verkündung des Parteiprogramms 1920. Den „Tag der Machtergreifung“ feierten Staat und Partei mit einer Hitlerrede vor dem Reichstag am 30. Januar. Abends wurde in Berlin alljährlich der Fackelzug vom 30. Januar 1933 wiederholt. Der „Heldengedenktag“ im März, zelebriert mit Wehrmachtsparaden, hatte den Volkstrauertag der Weimarer Republik abgelöst. Am letzten Sonntag im März wurden die Vierzehnjährigen feierlich in die Hitlerjugend aufgenommen („Verpflichtung der Jugend“); am Vorabend von Hitlers Geburtstag gab es den Aufnahmeappell der Zehnjährigen fürs Jungvolk. „Führers Geburtstag“ am 20. April wurde mit Militärparaden in allen Garnisonsstädten und einer Parteifeier (meist in München) begangen sowie in allen Orten des Reiches. Der 1. Mai, als „Tag der nationalen Arbeit“ mit Brauchtums- und Volkstanzgruppen gefeiert, sollte den Tag der internationalen Arbeitersolidarität aus dem Gedächtnis drängen. Ihm folgte am 2. Maisonntag der Muttertag – auch er war keine nationalsozialistische Erfindung, ist aber erfolgreich für die NS-Ideologie in Anspruch genommen worden. Ab 1938 wurde er auf den 3. Maisonntag festgelegt. Zur Sonnwendfeier der Sommersonnenwende am 21. Juni trafen sich in den meisten Orten des Reichs Partei, Hitlerjugend und Volksgenossen an groß errichteten Feuern, ebenso an der Winterwende.
Den Zenit erreichte das Feierjahr alljährlich in der ersten Monatshälfte im September mit dem Reichsparteitag in Nürnberg. Darauf folgte Anfang Oktober das von Hunderttausenden besuchte „Reichserntedankfest“ auf dem Bückeberg bei Hameln, wo Hitler zum Erntealtar auf der Bergkuppe schritt, um vom Bauernstand die Erntekrone im Namen der Nation entgegenzunehmen.
Die Wahrheit: Mariupoly Mit Wladi
Am Abend des 8. November trafen sich im Münchener Bürgerbräukeller die „Alten Kämpfer“, um des versuchten Hitlerputsches von 1923 zu gedenken. Die Niederlage von 1923 sollte in einen Triumph verwandelt werden. Am Tag darauf, am 9. November, wurden die „Blutzeugen der Bewegung“ mit einem Festzug in historischem Kostüm und makabrem Zeremoniell geehrt, am gleichen Tag wurden die Herangewachsenen der HJ in die NSDAP übernommen. Den Abschluss bildeten die nächtlichen Treueschwüre des SS-Nachwuchses. Weniger Resonanz fanden die beiden letzten Ereignisse des NS-Kalenders, die Wintersonnenwende und die Germanisierung des Weihnachtsfestes als „Julfest“. Wolfgang Benz:
„Die Feiern und fröhlichen Selbstdarstellungen der ,Volksgemeinschaft’ waren alles in allem nur Kompensation für den angestrengten Lebensalltag im Dritten Reich und Lockungen, denen Zwang folgte. Festprogramme erschienen als Sonder- und Aufmarschbefehle, die oft Sätze wie die folgenden enthielten: ,Ich erwarte ebenso in allen übrigen Veranstaltungen von allen Beteiligten eine saubere und disziplinierte Haltung.’ Oder: ,Diese Kampflieder sind sofort gut einzuüben. Die Jugend muß sich am Singen mit Schwung beteiligen’.“
Nicht nur auf die einzelnen Festelemente und ihre Kombination wurde Einfluss genommen, die Reglementierung reichte bis zu den Festrequisiten. Ein wichtiges Festrequisit waren Fahnen, die bei keinem größeren Fest, keiner größeren Feier fehlen durften. Das Reichsflaggengesetz vom 15. September 1935 schrieb eine Beflaggung
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